Ein Kratzbaum aus einem Baumstamm

Einstein und Newton lieben ihren Kratzbaum. Wobei der Begriff Kratzbaum eigentlich nicht ganz zutreffend ist. Man könnte ihn auch genauso Schlafbaum nennen. Vor allem Newton genießt es sehr, faul herumzuliegen und sich den Bauch kraulen zu lassen. Wie auch immer, die letzten Jahre haben ihr Spuren hinterlassen. Die Sisalseile sind schon mehrfach repariert worden, und auch der Stoff wurde teilweise durch eine alte Jeans ersetzt. Eine wirkliche Schönheit war der Kratzbaum aber nie, wie die meisten von der Stange gekauften Kratzbäume . 

Ein Baumstamm als Kratzbaum hat mir schon immer gut gefallen. Aber wirklich verfolgt habe ich die Idee bisher nicht. Jetzt hatte ich jedoch die Möglichkeit, einen abgestorbenen Marillenbaum zu verwenden. Natürlich kann man nicht einfach so einen Baum im Auto nach Wien transportieren. Also musste der Baum vor Ort in die richtige Größe gebracht werden. Glücklicherweise war der Baum nicht sehr groß und dank Kettensäge recht schnell in einzelne Stücke zerlegt, die gerade noch ins Auto passen. Den untersten Schnitt habe ich so angelegt, dass der Baum ausbalanciert ist, also von alleine stehen kann.

Zwei alte, beschichtete Spanplatten, die miteinander verschraubt sind, dienen als Bodenplatte für den Kratzbaum. Der Stamm selbst ist mit drei Schrauben an der Bodenplatte befestigt. Die Position der Schrauben wird zunächst auf der Bodenplatte markiert und anschließend bohrt man durch die Platten in den Stamm. Da die Spanplatten nicht gerade hübsch sind, sind sie mit einem kleinen Teppich überzogen. Damit die einzelnen Ebenen waagerecht auf dem Ästen sitzen, müssen auch die Enden der Äste möglichst waagerecht abgesägt werden. 

Was fehlt, sind noch die einzelnen Ebenen. Bevor aber gleich losgesägt wird, helfen einige Schablonen aus Karton, um die Form, Größe und Position der Ebenen zu finden. Sobald es passt, können die Ebenen aus Spanplatten ausgesägt werden. Die Platten sind auf der Oberseite mit Moosgummi beklebt, damit die Katzen auch schön weich liegen. Um den Kratzbaum optisch aufzuwerten, sind die Ebenen noch mit einem hübschen Stoff beklebt, der zur Sicherheit auch noch angetackert ist. Die Ebenen sind am vorderen Ende einfach auf die Äste geschraubt und beim Stamm mit zwei Dübeln befestigt. Für die Dübel muss man vorsichtig seitlich in die Bretter und entsprechend auch die zwei Löcher in den Stamm bohren.

Und schon ist der Kratzbaum fertig. Das klingt jetzt alles recht einfach, aber es waren einige Abende voller Frust und gelegentlich auch Zorn. Man glaubt nicht, wie schwer so ein Stück Stamm sein kann. Der Mangel an professionellem Werkzeug hat es auch nicht gerade einfacher gemacht. Am Ende ist aber ein sehr schöner Kratzbaum entstanden:
Kratzbaum aus einem Baumstamm

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